Es gibt immer mehr Leute, die sich an dem Hobby geocaching erfreuen. Diese ungewöhnliche Wortkombination setzt sich aus dem griechischen Wort für Erde “geo” und dem englischen Wort für Versteck “cache” zusammen. Wer mitmacht, versteckt also irgendwo auf der Welt einen “kleinen Schatz” und gibt im Internet die entsprechenden Koordinaten des “caches” bekannt. So können sich die “Schatzsucher” mit Hilfe eines GPS-Gerätes oder anhand sehr genauer Karten auf den Weg machen, um den “Schatz” zu finden. Natürlich handelt es sich dabei nicht um sehr wertvolle Gegenstände, sondern eher um Tauschgegenstände aus dem Alltag. Hier ist der Spaß eines der Ziele.
In der Regel ist der Cache ein wasserdichter Behälter, indem sich neben den Tauschgegenständen auch ein Logbuch befindet, damit sich die glücklichen Finder dort auch verewigen können. Im Prinzip handelt es sich also um eine weltweite Schnitzeljagd. Wer mitmachen möchte, kann sich im Internet über die Koordinaten für einen der Caches informieren oder gar selber einen stash, also so einen Behälter mit einem “Schatz” verstecken. Zum Dank für den “Verstecker” werden meist Fotos vom Fundort gemacht und ins Internet gestellt. Außerdem schreibt man ihm etwas Nettes ins Logbuch. In Deutschland haben sich bereits über 25.000 Geocatcher registriert und weltweit sollen mehr als hunderttausend Leute unterwegs sein.
Vor den Zeiten der GPS-Geräte gab es schon das sogenannte Letterboxing. Es ist seit 1854 in Dartmoor nachgewiesen, wol man mit Hilfe von speziellen Hinweisen und einem guten Kompass diese Letterboxes versteckt hat, damit andere sie aufspüren. Seit den 1990er Jahren benutzt man dafür allerdings entsprechende GPS-Empfänger, um den genauen Standort besser bestimmen zu können. Inzwischen kann man mit der Hilfe eines GPS-Gerätes einen Standort auf 10 Meter Genauigkeit anpeilen, was die Schnitzeljagd natürlich aufregender gestaltet. Denn so kann man auch recht ausgefallene Verstecke wählen, die eine echte Herausforderung darstellen. Die Regel beim Geocaching sind recht einfach und erste Regel lautet “Wenn du etwas bekommst, musst du auch etwas zurücklassen”. Immerhin soll einen die Schatzsuche ja erfreuen.
Der erste echte Geocache wurde im Jahr 2000 in Portland, Oregon, von Dave Ulmer vergraben. Er vergrub in einem Plastikeimer CDs, etwas Geld, eine Büchse mit Bohnen, eine Steinschleuder und ein Buch sowie eine Videokassette. Sein Schatz wurde bereits am nächsten Tag gefunden, jedoch veröffentlichte er es auf einer seiner eigenen Website. Dort wurden dann alle stashes und caches veröffentlicht und koordiniert. Inzwischen gibt es eigene Websites für geocaching und allein in Deutschland gibt es zurzeit 228.000 caches, die auf ihren Finder warten. Nach wie vor ist die USA mit 770.000 caches das Land mit den meisten Verstecken. Weltweit sollen es inzwischen mehr als 1,6 Millionen caches sein.
Es gibt insgesamt 5 Größen von caches Behältern. Die Größe nano entspricht der einer Euromünze und ist schwer zu finden. Gängig sind vor allem die Größen regular und large, weil man in ihnen vernünftige Tauschgegenstände unterbringen kann. Was der Finder entnimmt, bleibt ihm überlassen. Er sollte aber auf jeden Fall etwas für andere Sucher hinterlassen und alles auf Internetseite dokumentieren, wobei sich jeder über die dazu gehörigen Fotos freut. Wichtig ist, dass man beim Tauschen fair bleibt oder sogar etwas Besseres reinlegt, als man selbst bekommen hat. Nur so bleibt der Reiz von geocaching erhalten.